Interstellar
Produktionsland: Großbrittanien / USAVeröffentlichungsjahr: 2014
Regie: Christopher Nolan
Haupt-Darsteller: Matthew McConaughey, Anne Hathaway, Jessica Chastain, Michael Caine
Altersfreigabe: FSK 12
Laufzeit: 169 Minuten
Kurzbeschreibung: Interstellar ist das erste Projekt von Christopher Nolan nach dem Abschluss der Dark-Knight-Trilogie und handelt von einer Gruppe von Wissenschaftlern, die die Reise durch ein Wurmloch wagen. (Quelle: Moviepilot.de)
Kritik:
Zunächst einmal: Wer sich schon sicher ist, dass er sich diesen Film ansehen will, dem rate ich wirklich davon ab, dieses Review zu lesen. Ich meine das vollkommen ernst, es gibt einige Dinge an diesem Film, die man schwer beschreiben kann ohne dem Zuschauer etwas vorwegzunehmen, also seien sie vorsichtig sehr geehrter Leser!Danke falls sie doch weiterlesen, ich hoffe sehr sie bereuen es nicht, wenn doch tut es mir Leid, doch ich werde mein bestes geben meine Eindrücke zu vermitteln, ohne ihnen das Filmerlebnis zu vermiesen:
Ein Blick in die Zukunft: Klimawandel und der falsche Umgang mit natürlichen Ressourcen hat die Welt, wie wir sie heute kennen, einem harten Wandel unterzogen: Immer mehr Pflanzen sterben aus, weswegen ein Großteil der Menschen wieder als Farmer arbeiten muss, um die Nahrungsmittelversorgung zu gewährleisten. Zudem walzen immer wieder Sandstürme durch die trockene und verunreinigte Luft. Die Erde ist ein Planet geworden, der nicht mehr allzu lange als Lebensraum für die Menschheit geeignet sein wird. Einer der Bewohner dieses unwirtlichen Schauplatzes ist Cooper (Matthew McConaughey), der mit seinem Vater, seinem Sohn und seiner Tochter auf seiner Farm lebt. Durch einige rätselhafte Ereignisse entdeckt Cooper ein geheimes Gelände, auf dem sich die NASA, vor der Öffentlichkeit verborgen, einem Projekt namens "Lazarus" widmet. Cooper, der einmal bei der NASA als Astronaut gearbeitet hat, bis diese wegen Kostengründen angeblich aufgelöst wurde, soll nun mit einer Crew in einem Raumschiff nach der letzten Hoffnung der Menschheit suchen: Einem neuen Planeten.

Auch schauspielerisch hat Interstellar viel zu bieten, so hat sich Nolan für seinen Film den diesjährigen Oskarpreisträger Matthew McConaughey gesichert und jener beweist aufs neue, dass er viel von seinem Fach versteht. Er hat einige Szenen, die sicher nicht einfach für ihn waren und die er toll darstellt. Auch die Nebendarsteller sollen nicht zu kurz kommen, so machen zum Beispiel Anne Hathaway und Jessica Chastain einen wirklich soliden Job. Der meiner Meinung nach beste Nebendarsteller des Films ist aber jemand, der mich allein durch seine bloße Präsenz im Film schon sehr überrascht hat. Ich werde seinen Namen nicht nennen, da er auch in den Ankündigungen zum Film so gut wie gar nicht erwähnt wurde und ich mir sicher bin, dass wenn sie schon ein bisschen mehr von Filmen verstehen, sie ihn auch erkennen werden.
Der Film kommt mit fast 3 Stunden Laufzeit daher und schafft es trotzdem an keiner Stelle langatmig zu sein. Fesselnde Bilder, eine tolle Stimmung und emotionale Charaktere geben dem Streifen die nötige Farbe, die ihn nicht langweilig werden lässt. Die Handlung ist extrem interessant und das Setting erschreckend realistisch, so dass es einem nicht schwer fällt in die Welt von Interstellar einzutauchen. Und trotzdem habe ich so meine Probleme mit dem Film:

Gegen Ende wird der Film ziemlich abstrakt, erinnert absichtlich an 2001: Odyssee im Weltraum (1968). Dies ist keinesfalls unbedingt als negativ zu werten, so baut er eine komplexe Geschichte mit einigen tollen Wendungen auf, doch öffnen sich für mich eben auch ein paar Lücken in der doch so tiefen Ebene, die der Film versucht zu beschreiten. Einige Makel, die für mich nicht stimmig wirken, einige Entscheidungen und Wendungen, die mir zum Teil zu schnell gehen, um direkt nachvollziehbar zu sein, oder schon seit längerem zu erwarten sind und deshalb nicht völlig zünden. Insgesamt ist Interstellar so durchaus packend, vor allem eben in einigen Szenen zur Mitte und am Ende des Films, doch schafft er es einfach nicht mehr zu sein, dadurch, dass er so dringend versucht mehr zu sein.
Letztenendes habe ich vielleicht von Anfang an zu hohe Erwartungen gehabt und ging sprachlos aus dem Kinosaal, nicht wissend wie ich das gerade gesehene nun verarbeiten sollte. Ziemlich sicher zählt dieser Film, ähnlich wie Memento (2000), zu den Filmen, die man sich öfter ansehen sollte, um sie in ihrem vollen Umfang zu begreifen und vielleicht würde es beim zweiten Sehen mir nicht so schwer fallen Interstellar zu bewerten. Doch ich kann schließlich ja nichts anderes tun, als meine Impression von meiner ersten Erfahrung mit dem Film zu machen und diese ist zwar wirklich gut, aber bleibt unter der hohen Erwartung. So ist Interstellar zwar ein Film, dessen Thematik und Szenen mich noch einige Tage beschäftigen werden, doch hakelt es für mich an zu vielen kleinen Ecken, als dass ich ihn für bahnbrechend gut halte. Für Cineasten die auf etwas verwirrendere Filme stehen, Sci-Fi-Fans und Freunde Nolans ist dies sicherlich trotzdem ein mehr als sehenswerter Film.
Wertung: 7/10
Meckert auf galaktisch hohem Niveau: Maxim Braun
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