Donnerstag, 26. März 2015

Der Fremde im Zug (1951)

Alfred Hitchcock gilt als einer der größten Regisseure aller Zeiten und war vor allem dafür bekannt, seinen Filmen eine fabelhafte Spannungskurve zu verpassen. Zu seinen beliebtesten Werken zählt auch Der Fremde im Zug, der typisch Hitchcock, auf einem mörderischen Konzept basiert.
 

Der Fremde im Zug

Originaltitel: Strangers on a Train
Produktionsland: USA
Veröffentlichungsjahr:1951
Regie: Alfred Hitchcock
Haupt-Darsteller: Farley Granger, Robert Walker, Ruth Roman, Patricia Hitchcock
Altersfreigabe: FSK 12
Laufzeit: 101 Minuten
Kurzbeschreibung: In Der Fremde im Zug (AT: Verschwörung im Nordexpreß) wird der unbescholtene Tennisprofi Guy Haines von einer Zufallsbekanntschaft erpresst, einen Mord zu begehen. (Quelle: Moviepilot.de)


Kritik:

Tennisprofi Guy Haines (Farley Granger) hat sich seine Zugfahrt sicher etwas anders vorgestellt. In der Bahn trifft er auf den neugierigen Bruno (Robert Walker), der ihn sofort erkannt hat und ihn schnell mit haufenweise Fragen löchert. Zum Beispiel, warum Guy sich nicht längst von seiner untreuen Frau (Kasey Rogers) hat scheiden lassen und mit seiner wahren Liebe Anne Morton (Ruth Roman) vermählt hat. Das bringt Bruno auf eine Idee: Er schlägt den irrwitzigen Plan vor, dass die beiden ja über Kreuz morden könnten. Bruno würde Guys lästige Ehefrau umbringen, während sich Guy um Brunos verhassten Vater kümmert. Während Guy das Ganze nicht ernst nimmt und sich von dem seltsamen Mann verabschiedet, wagt er nicht zu glauben, dass Brunos Plan alles andere als ein Scherz war...

Der Fremde im Zug startet mit einer einzigartigen Kamera, die uns den ganzen Film lang begleitet. Hitchcock ist bekannt für einfallsreiche und experimentelle Perspektiven, und auch hier lässt er seiner Kreativität mal wieder freien Lauf und beschert uns somit einige fabelhafte Einstellungen, welche sich wunderbar auf den Verlauf des Films auswirken. Abgesehen von solch technischer Raffinesse schafft der Film es auch durch sein extrem interessantes Konzept anzusprechen, das sich hitchcocktypisch mit der Kunst des perfekten Mordes auseinandersetzt. 

Dabei kommt Der Fremde im Zug zwar nicht ohne ein paar weniger gelungene Szenen aus, die sich vor allem um die weiblichen Figuren drehen, die zeitweise etwas nervig in den Fokus rücken, doch ist der Film fabelhaft gealtert, und lässt sich auch heute noch genießen. Die Faszination, die so oft von Hitchcocks Filmen ausgeht, lässt sich auch hier wieder stark spüren. Eine kleine Geschichte, ein kurzes Gespräch, aus dem schnell mehr wird, ein perfides Spiel zwischen zwei Charakteren, das bis zum Ende sehr spannend bleibt und mit einem außergewöhnlichen und temporeichen Finale punktet.

Abgesehen davon bleibt die Perle des Films Robert Walkers fabelhafte Performance kombiniert mit der brillant geschriebenen Figur des Bruno. Walker verstarb leider kurz nach dem der Film in die Kinos kam, hätte er doch sicher einige weitere Erfolge gefeiert, nachdem er hier mühelos alle an die Wand spielt, und auch eine Oscarnominierung verdient hätte, die leider ausblieb.

Der Fremde im Zug gehört zu Hitchcocks besten Filmen, weist aber durchaus auch Schwächen auf. Vor allem Robert Walkers Darbietung begeistert allerdings und eine nicht abzusprechende Faszination macht die Geschichte rund um den Film aus, und macht ihn zu seinem sehr sehenswerten Werk.

Wertung: 7/10

Steht noch nicht unter Zugzwang: Maxim Braun



Samstag, 21. März 2015

Das Verschwinden der Eleanor Rigby (2014)

Das Verschwinden der Eleanor Rigby erweist sich als taktvolles und authentisches Drama, das zwar gewisse Längen, aber auch eine überragende Jessica Chastain enthält.

Das Verschwinden der Eleanor Rigby

Originaltitel: The Disappearance of Eleanor Rigby: Them
Produktionsland: USA
Veröffentlichungsjahr: 2014
Regie: Ned Benson
Haupt-Darsteller: Jessica Chastain, James McAvoy, Viola Davis, William Hurt
Altersfreigabe: FSK 6
Laufzeit: 123 Minuten
Kurzbeschreibung: Das Verschwinden der Eleanor Rigby beleuchtet die Liebesgeschichte zwischen Jessica Chastain und James McAvoy, und das sowohl aus der Sicht der Frau als auch aus der Sicht des Mannes. (Quelle: Moviepilot.de)


Kritik auf Filmfutter.com

 

Montag, 16. März 2015

Focus (2015)

Will Smith will seine Karriere mal wieder etwas aufbügeln, und schummelt sich deswegen jetzt im Trickbetrüger-Film Focus an der Seite von Margot Robbie reich und berühmt. Zur großen Überraschung funktioniert das sogar mehr als gut, und der Film bietet ausgezeichnete Unterhaltung.

Focus

Originaltitel: Focus
Produktionsland: USA
Veröffentlichungsjahr: 2015
Regie: John Requa, Glenn Ficarra
Haupt-Darsteller: Will Smith, Margot Robbie, Rodrigo Santoro, Adrian Martinez
Altersfreigabe: FSK 12
Laufzeit: 105 Minuten
Kurzbeschreibung: Focus ist eine romantische Gaunerkomödie von den Machern von Crazy, Stupid, Love. Will Smith unterrichtet darin als Trickbetrüger die attraktive Margot Robbie in seiner Kunst. (Quelle: Moviepilot.de)


Kritik:

Durch einen Zufall trifft der erfahrene Trickbetrüger Nicky Spurgeon (Will Smith) eines Abends auf die verführerische Jess Barrett (Margot Robbie), und überzeugt sie davon, sie in seine Kunst einzuweihen und auszubilden. Die beiden geben ein super Team ab, und schnell entwickelt sich auch eine Beziehung abseits der Gaunerei. Doch Nicky bemerkt, dass eine romantische Beziehung in seinem Gewerbe keinen Platz hat, und er beschließt abzuhauen, und Jess hinter sich zu lassen. Drei Jahre später begegnet er ihr während eines wichtigen Auftrags wieder, und erneut weckt sie Gefühle in ihm. Doch wer kann hier wem trauen, und wer führt vielleicht doch nur ein Spiel mit dem anderen?

Wow, das ist tatsächlich mal eine Überraschung! Hat Will Smith zwar in den letzten Jahren so einige Flops ins Kino gebracht, und sah schon der Trailer zu Focus nicht wirklich ideal aus, weiß der Film trotzdem zu begeistern. Will Smith und Margot Robbie besitzen eine fantastische Chemie zueinander und bringen diese auch auf die Leinwand, und vor allem Robbie sieht dabei auch noch richtig gut aus. Smith hat aus seinen Fehlern eindeutig gelernt und macht Focus zu einem außerordentlich frischen und spaßigen Filmerlebnis.

Focus kommt mit einem überraschend einfallsreichen Drehbuch daher, und wo uns der Trailer glauben lassen will, wir würden schon den ganzen Film kennen, werden uns beim Ansehen noch so einige Wendungen aufgetischt. Dies kommt klasse ohne Klischees aus und punktet sogar mit einigen richtig starken und innovativen Szenen, die zwar einigen Kritikern des Films als zu lang und zäh erschienen, jedoch im Grunde perfekt funktionieren und für sehr viel kurzweiliges Vergnügen sorgen. Schließlich kommt der Film rasant zu einem Ende, das die Geschichte sehr rund abschließt.

Außerdem begeistert er durch eine erfinderische Kamera und einen Soundtrack, der perfekt zusammengestellt ist, cool wirkt und in einigen Szenen sogar von sehr wichtiger Bedeutung ist und gut in den Plot eingebaut wurde. Von all diesen Punkten mal abgesehen, besitzt Focus einfach einen grandiosen und sehr angenehmen Humor, sei es, dass sich Will Smith hin und wieder mit männlichen und doch selbstironischen Sprüchen kürt, oder dass Nebendarsteller Adrian Martinez durch seine unglaublich amüsante Aura allen die Show stielt, so ein gute Gangster-Komödie gab es schon lange nicht mehr!

Will Smith landet mit Focus einen richtigen Volltreffer, denn der Film ist witzig, spannend und in seiner Umsetzung sehr einfallsreich, bietet also fabelhaftes Unterhaltungskino auf einem hohen Level. Ließen die Trailer noch kaum vermuten, dass das Endprodukt so amüsant anzusehen sei, ist der Film selbst damit eine riesige Überraschung und haut sicher noch den ein oder anderen Zuschauer aus den Socken. Zurecht, denn er ist richtig stark!

Wertung: 8/10

Hatte den Film gar nicht so stark im Fokus: Maxim Braun




Donnerstag, 5. März 2015

Still Alice - Mein Leben ohne Gestern (2014)

Julianne Moorie in der Rolle mit der sie es endlich schaffte die Academy zu überzeugen und ihren ersten Goldjungen zu gewinnen. In Still Alice - Mein Leben ohne Gestern spielt sie eine an Alzheimer erkrankte Professorin, deren Leben immer mehr entschwindet. Seichtes Drama oder emotionale Erfahrung?
 

Still Alice - Mein Leben ohne Gestern

Originaltitel: Still Alice
Produktionsland: Frankreich / USA
Veröffentlichungsjahr: 2014
Regie: Richard Glatzer, Wash Westmoreland
Haupt-Darsteller: Julianne Moore, Kristen Stewart, Alec Baldwin, Kate Bosworth
Altersfreigabe: FSK 0
Laufzeit: 101 Minuten
Kurzbeschreibung: Julianne Moore spielt in der Romanverfilmung Still Alice – Mein Leben ohne Gestern eine Professorin, die an Alzheimer erkrankt. (Quelle: Moviepilot.de)


Kritik:

Die gerade 50 gewordene Alice Howland (Julianne Moore) ist eine erfolgreiche Professorin für kognitive Psychologie, ist glücklich verheiratet und hat 3 erwachsene Kinder. Ihre Welt wäre also nahezu perfekt, würde sie in letzter Zeit nicht immer häufiger Dinge vergessen. Nachdem sie einige Male einen Neurologen aufsucht, um herauszufinden was mit ihr los ist erhält sie eine erschütternde Diagnose: Sie hat eine seltene Form von Alzheimer, die sich unaufhaltsam stärker ausbreiten wird. Nun müssen Alice und ihre Familie lernen, mit der Krankheit klarzukommen und das Beste aus den immer schlimmer werdenden Umständen zu machen.

Julianne Moore zeigt uns in Still Alice - Mein Leben ohne Gestern nicht zum ersten Mal, dass sie ganz oben in der weiblichen Schauspielriege Hollywoods ist. Inklusive diesem Film wurde sie nun 5-mal für den Oscar nominiert, und gewann hierfür ihre erste Trophäe. Sie liefert eine emotionale und authentische Performance ab, die sich tief in den Charakter hineinfühlt und uns bildhaft in die Figur einer an Alzheimer erkrankten Frau versetzt. Dies verdichtet sich vor allem bis zum Ende des Films zu einer vielschichtigen Darstellung, die oft auch an überraschenden Stellen mit leicht schockierenden Momenten punktet.

Was Moore durch ihr Schauspiel kreiert ist in der Tat gekonnt und sehenswert, der Rest des Films liefert hier leider etwas weniger Unterhaltung. In sich ist das Skript eine geschlossene und interessante Geschichte, doch ein Spannungsbogen wird nie erzeugt oder gar angestrebt. Das muss bei einem guten Drama ja auch nicht unbedingt der Fall sein, doch dafür, dass der Streifen keine Spannung aufweist, muss das durch starke Dialoge und eine generell sehenswerte Handlung über die Zeit gebracht werden. Das schafft der Film leider nicht ganz. An vielen Stellen sehen wir zwar dumpfe Bilder untermalt mit schöner Musik, doch es wird zu wenig hinter diese Fassade geblickt, zu wenig geredet.

Wenn dann mal Dialoge in den Vordergrund rücken finden wir zwar einige gute und auch nachdenkliche Worte, teilweise sogar eine ziemlich berührende Ansprache, doch schafft es das nicht den Streifen wirklich interessanter zu gestalten und er versinkt in seiner dumpfen und doch recht langweiligen Erzählweise, der etwas mehr Schwung gut getan hätte. Vieles wird hier von den Darstellern wettgemacht, denn auch Nebenfiguren gespielt von Alec Baldwin und Kristen Stewart schaffen es, sich schnell als sympathisch zu etablieren.

Still Alice - Mein Leben ohne Gestern schafft es vor allem durch sein tolles Ensemble rund um eine brillierende Julianne Moore zu begeistern, bleibt aber dann leider an einigen stellen zu platt. Somit rechtfertigt sich zwar Moores Oscar, aber genauso auch, dass der Film keine weiteren Nominierungen erwarten konnte, denn das Skript kommt nicht richtig in Fahrt und das Setting gibt leider zu wenig her, als dass sich der Film als starkes Drama etablieren kann.

Wertung: 6/10

Ist jetzt auch mal still: Maxim Braun





Mittwoch, 4. März 2015

Let's be Cops - Die Party Bullen (2014)

Let's Be Cops weiß zwar seicht zu unterhalten, bestürzt aber durch einen grottenschlechten Plot und gibt sich keine Mühe, mehr als kurzweiliger Klamauk zu sein.

Let's be Cops - Die Party Bullen

Originaltitel: Let's Be Cops
Produktionsland: USA
Veröffentlichungsjahr: 2014
Regie: Luke Greenfield
Haupt-Darsteller: Jake Johnson, Damon Wayans Jr., Rob Riggle, Nina Dobrev
Altersfreigabe: FSK 12
Laufzeit: 105 Minuten
Kurzbeschreibung: In Let’s Be Cops werden zwei erfolglose Schauspieler in Kostümen für echte Polizisten gehalten. Plötzlich dürfen sie tun und lassen, was sie wollen. (Quelle: Moviepilot.de)


Kritik auf Filmfutter.com