Dienstag, 16. Juni 2015

Jurassic World (2015)

Der Park ist wieder eröffnet! Der Jurassic Park kehrt mit Jurassic World unter Regie von Colin Trevorrow auf die Kinoleinwand zurück und züchtet einen Dinosaurier herauf, der mal wieder die ganze Insel unsicher macht. Schafft der Film es an den alten Filmklassiker anzuschließen?

Jurassic World

Originaltitel: Jurassic World
Produktionsland: USA
Veröffentlichungsjahr: 2015
Regie: Colin Trevorrow
Haupt-Darsteller: Chris Pratt, Bryce Dallas Howard, Jake Johnson, Irrfan Khan
Altersfreigabe: FSK 12
Laufzeit: 125 Minuten
Kurzbeschreibung: Jurassic Park IV: Jurassic World – Die Dinos sind zurück und Colin Trevorrow übernimmt die Regie. (Quelle: Moviepilot.de)


Kritik:

Seit einigen Jahren schon ist auf Islar Nublar John Hammonds Traum endlich zur Realität geworden: Der Jurassic Park, ein Vergnügungspark voller lebender Dinosaurier, ist eine der größten Attraktionen auf der Welt und lockt Besucher von überall an sich die prähistorischen Echsen aus der Nähe anzusehen. Alles scheint gut zu laufen, bis ein gänzlich neuer Dinosaurier, der furchteinflößender und gefährlicher als alles zuvor entworfen wurde, ausbricht und sein Unwesen im Park treibt. Nun liegt es an Verhaltensforscher Owen (Chris Pratt) und der Parkverwalterin Claire (Bryce Dallas Howard) das monströse Tier zu stoppen, bevor sich die Katastrophe vom Jurassic Park weiderholt.

Jurassic World ist ein anderer Film, als sein originales Vorbild Jurassic Park, macht aber dennoch viel Spaß. Wer sich perfekt auf den Film einlassen will, darf hier nicht viel mehr erwarten als einen kurzweiligen Blockbuster, der wenig auf Figurenzeichnung und dafür umso mehr auf optische Schauwerte und spannende Action setzt. Zwar werden in einigen Szenen schöne Anspielungen an den ersten Film von Steven Spielberg eingesetzt, die durchaus einen starken Nostalgie-Effekt besitzen, doch der Film selbst versucht erst gar nicht, aus dem Schatten seines Ursprungs zu treten. Lieber bietet er ein Unterhaltungsfeuerwerk voller grandiosem Humor, der vor allem durch Darsteller wie Chris Pratt und Jake Johnson toll über die Bühne gebracht wird.

Vor allem in seinem Aufbau zeichnet sich Colin Trevorrows Film durch seinen gekonnten Witz und seine Lässigkeit aus und bietet schönes Popcorn-Kino, bei dem man auch gerne bereit ist über den ein oder anderen Holpler hinwegzusehen. Leider folgen darauf viele schnell repetitiv werdende Szenen, und die Unterhaltung schafft es nicht gänzlich eine Story auszugleichen, die sich mit fortschreitender Laufzeit als immer seltsamer und unauthentischer gestaltet. Ein vollkommend übertriebenes und unpassendes Finale fügt einem an vielen Stellen spaßigen Film dann leider ein unangenehmes Gefühl von Irrsinn hinzu.

Die Dialoge und Figuren sind an keiner Stelle wirklich durchdacht, toll geschrieben oder versuchen etwas mehr Gehalt zu haben tragen aber an vielen Stellen zum großartigen Humor des Streifens bei. Leider wirken einige der Figuren doch ziemlich gestellt, wenn sie auf einmal doch versuchen eine emotionale Bindung zum Zuschauer zu gewinnen, die einfach nicht existiert, weil der ganze vorige Film sie nicht zugelassen hat. So entwickeln die Charaktere kaum Eigenleben, nein bewegen sich eher in gegeben Rollen die nicht unbekannt sind ziemlich klischeegerecht durch den Film. Mehr Eigenleben als erwartet entwickeln aber die Dinosaurier. Die Raptoren und einige andere werden eindeutig zu stark personalisiert, doch es wird tatsächlich geschafft den Indomnius Rex, der ja für viele Zweifel vor dem Film sorgte, als verdammt Furcht einflößend und gewaltig darzustellen.

Dies gelingt natürlich auch an den überragenden visuellen Effekten die Jurassic World auffährt. Zwar fühlt sich die CGI-Welt zugegebenermaßen an keiner Stelle so echt an wie der alte Park, doch als optische Bombe taugen die Effekte allemal. Leider wird die Action mit fortschreitendem Film immer schwächer, teils sogar sehr comichaft und einfach überzeichnet, für einen Film, der generell immer versucht noch einen draufzusetzen, und das leider nicht nur positiv gemeint. Trotz Kino-Bildspektakel stellt sich der 3D-Effekt außerdem als ziemlich unnötig heraus.

Jurassic World ist keineswegs so gut wie sein ehemaliger Ursprungsfilm, will das aber auch nicht sein. Stattdessen wird hier auf unterhaltsames Action-Kino gesetzt, das sogar zum großen Teil ziemlich gut funktioniert und mit vielen Anspielungen zu gefallen weiß. Leider merkt man dem Film seinen Hang zur Übertreibung jedoch zu stark an, und es werden zu viele Klischees bedient, als dass Jurassic World es wirklich schafft seinen Unterhaltungswert bis zum Ende aufrechtzuerhalten.

Wertung: 6/10

Roooooaaaaaaaar!!! gähnt jeden Morgen: Maxim Braun

Video Kritik:

Trailer: