Extrem laut und unglaublich nah
Produktionsland: USAVeröffentlichungsjahr: 2011
Regie: Stephen Daldry
Haupt-Darsteller: Thomas Horn, Tom Hanks, Sandra Bullock, Max von Sydow
Altersfreigabe: FSK 12
Laufzeit: 129 Minuten
Kurzbeschreibung: Extrem laut und unglaublich nah erzählt die Geschichte des elfjährigen Oskar, der seinen Vater durch die Anschläge des elften September verliert und auf seine eigene Art mit Trauer umgeht. (Quelle: Moviepilot.de)
Kritik:
Oskar Schell (Thomas Horn) ist kein gewöhnlicher Junge, das merken wir schon ziemlich früh im Film. Er ist intelligent, fürchtet sich allerdings vor vielen Dingen, zum Beispiel vor dem Überqueren von Brücken, oder auch davor sich auf eine Schaukel zu setzen. Sein Vater Thomas (Tom Hanks) war für ihn immer sein bester Freund, bis dieser beim Anschlag auf das Worl Trade Center am 11. September 2001 ums Leben kam. Das Hobby von Oskars Vater war es, ihm Rätsel zu stellen und ihn auf eine Art Schnitzeljagd zu schicken, bei der er viel kombinieren musste, um an sein Ziel zu gelangen. Als Oskar ein Jahr nach dem tragischen Ereignis einen Hinweis in Form eines Schlüssels findet, beginnt eine lange Suche nach dem passenden Schloss und möglicherweise auch nach der Lösung des letzten Rätsels seines Vaters und nach etwas, dass Oskar nach dessen Tod bleibt.
Vor allem im ersten Drittel des Films wirken die Charaktere und ihre Handlungen und Gespräche zu wenig menschlich, zu sehr gekünstelt und unehrlich. So ist viel zu wenig Chemie zwischen Thomas Han, Tom Hanks und Sandra Bullock, und was als glückliche, wenn auch schräge Familie dargestellt werden soll, wirkt sehr unbeholfen abgefilmt und unauthentisch. So hätten mir allgemein mehr Szenen in denen Sandra Bullock auch mal im Familienleben auftaucht gefallen, oder auch weniger affige und ernstere Szenen zwischen Vater und Sohn. Desweiteren verstehe ich nicht, warum man ein ganzes Jahr nach dem 11. September einfach aus dem Film schneidet, anstatt mehr auf die Beziehung zwischen Mutter und Sohn einzugehen und wie beide mit dem Verlust umgehen. Oft wirkt das Zusammenspiel hier aber leider kitschig und aufgesetzt und Chancen den Figuren mehr Tiefe zu verleihen werden ausgelassen.

Gegen Ende schafft der Film es sogar noch einige Male Gänsehaut bei mir auszulösen und zündet emotional ziemlich gut, dennoch wäre auch hier mehr drinnen gewesen. Wie schon gesagt hätte mehr Chemie zu einer deutlichen Steigerung der Qualität des Streifens beigetragen. Unter anderem muss ich auch manche Entscheidungen des Regisseurs oder der Drehbuch-Adapteure der Buchvorlage hinterfragen, so finde ich, dass Oskars Off-Komentare, die den ganzen Film begleiten an vielen Stellen nicht nötig wären und nicht positiv zum Film beitragen. Trotz allem schafft es Extrem laut und unglaublich nah mehr als zwei Stunden zu unterhalten und hat einige schöne Momente, die diesen Film durchaus interessant machen, vor allem eben für alle, die sich für seine Thematik interessieren.
Wertung: 6/10
Nicht extrem gut und auch nicht unglaublich schlecht findet diesen Film: Maxim Braun
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