Dienstag, 11. November 2014

A.I. - Künstliche Intelligenz (2001)

Hayley Joel Osment als Roboterkind, das in einer Hommage an das Märchen von Pinocchio nichts mehr sehnt, als die Liebe seiner Adoptivmutter. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Junge eine weite Reise auf sich nehmen.

A.I. - Künstliche Intelligenz

Originaltitel: A.I. Artificial Intelligence
Produktionsland: USA
Veröffentlichungsjahr: 2001
Regie: Steven Spielberg
Haupt-Darsteller: Hayley Joel Osment, Jude Law, Frances O'Connor,
William Hurt
Altersfreigabe: FSK 12
Laufzeit: 146 Minuten
Kurzbeschreibung: A.I. – Künstliche Intelligenz von Steven Spielberg versetzt den Zuschauer in eine Zukunft, in der Roboter mit Gefühlen das Leben von Menschen erfüllen sollen. (Quelle: Moviepilot.de)

Kritik:

Der Film beginnt mit einer einfachen, und doch verhängnisvollen Idee: Warum nicht einen Roboter schaffen, der nicht nur ein lebloses Spielzeug ist, sondern der fähig ist wahre Liebe zu spüren? Der Gedanke wird verwirklicht, und es entsteht David (Hayley Joel Osment), ein kindlicher Roboter, der einmal geprägt, für immer nach der Liebe seiner Mutter strebt. Die ideale Testfamilie für den ersten Versuch ist schnell gefunden: Monica (Frances O'Connor) und Henry Swinton (Sam Robards) haben einen Sohn, der seit 5 Jahren im Koma liegt und dessen Chancen auf Heilung Tag für Tag schlechter werden. Da es seiner Frau immer schlechter geht beschließt Henry, es könne nicht schaden es zumindest auszuprobieren, und nimmt das Angebot an, worauf beide David behalten und schließlich auch prägen. Dummerweise erwacht bald darauf der Sohn der beiden wieder und es kommt zu einigen Missgeschicken, die die Familie dazu veranlasst David wieder loswerden zu wollen. Jener begibt sich darauf auf eine lange Reise, um herauszufinden, wie aus einem Roboter ein Mensch werden kann, um zurück zu seiner Familie zu gelangen.

Ich finde es mutig was Spielberg hier versucht hat. Man kann ja viel sagen, doch dieser Versuch ein Märchen mit einem futuristischen Szenario zu kombinieren, und das ganze einerseits kinderfreundlich zu gestalten und auf der anderen Seite auch irgendwie realistisch und emotional zu bleiben, ist schwer und ihm hier zumindest einigermaßen gelungen. Er hat es wirklich versucht einer alten Geschichte hier neues Leben einzuhauchen, indem er sie mit einer interessanten und irgendwie beängstigenden Thematik verbindet und hat dadurch einen sehr verrückten und ungewöhnlichen Film geschaffen. Leider kann ich nicht behaupten, dass er mir gut gefällt.

Wie gesagt ist der Grundplot wirklich interessant und man darf gar nicht versuchen bei diesem Film viel zu hinterfragen, da er eben mit einem sehr märchenhaften Charakter daherkommt, doch allein der Anfang ist mir schon viel zu voll an kitschigen Klischees, nicht nachvollziehbaren Handlungen der Charaktere und zu vorhersehbaren Geschehenissen. So ist es zwar wirklich nett anzusehen, wie sich eine Mutter versucht an ein Roboterkind zu gewöhnen, doch so fehlen mir hier entweder mehr Szenen, in denen sie um ihren vermeintlich verlorenen Sohn trauert, oder eben welche, in denen man ihr tatsächlich anmerkt wie langsam eine Beziehung zwischen ihr und David entsteht, um die Charaktere mehr verstehen zu können. Auch der Vater bleibt in keinem Moment nachvollziehbar, so scheint ihm sowieso alles einfach nur egal zu sein.

Wirklich Spaß machte der Film mir erst, als Jude Law das erste Mal den Bildschirm betrat. Er liefert hier eine tolle Performance als ein ausgestoßener und von der Polizei gesuchter Liebesroboter ab, der ständig verrückt herumspringt und versucht David zu helfen. Überhaupt ist die Chemie zwischen Law und Osment, welcher auch eine tolle Performance zeigt, wirklich toll anzusehen und ich hätte mir mehr davon gewünscht. So nimmt der Film in der Mitte etwas Fahrt auf und ist an einigen Stellen wirklich gut, bis dann ein wirklich ernüchternd schlechtes Finale kommt. Ich werde natürlich jetzt nicht im Detail spoilern was genau passiert, doch ist es so dermaßen aus dem Kontext gegriffen und passt meiner Meinung nach überhaupt nicht in den Film, dass ich nicht nachvollziehen kann, was Spielberg sich hierbei gedacht hat. Zudem dauert das eigentliche Ende einfach viel zu lang und während man schon mit dem Film abgeschlossen hat will er einfach nicht Schluss machen.

Als Fazit muss ich letzenendes sagen, dass mich A.I. - Künstliche Intelligenz enttäuscht hat. Zwar spielen hier zwei tolle Schauspieler zusammen und der Film macht im Mittelteil teilweise wirklich Spaß, doch sowohl Anfang, als auch vor allem das Ende machen mir wirklich Probleme dabei, diesen Film zu mögen. Schließlich fand ich Spielbergs Idee, die er von Stanley Kubrik - dem er den Film auch widmete - kurz vor dessen Tod übergeben bekam, wirklich interessant, aber den Film der daraus wurde leider nicht. Er hat hier versucht ein modernes Märchen zu erschaffen, und wäre er nicht mit diesem aus meiner Sicht total verhunzten Ende angekommen, wäre das vielleicht auch ansatzweise annehmbar geworden. Tja, wems gefällt dem solls gerne gefallen, mein Film war das hier nicht.

Wertung: 4/10

Sagt zu dem Ende nur A.I. Karamba: Maxim Braun




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