Freitag, 23. Januar 2015

Unbroken (2014)

Angelina Jolies neues Werk Unbroken basiert auf der wahren Geschichte des Olympialäufers Louis Zamperini, der im Zweiten Weltkrieg in die Gefangenschaft der Japaner kommt, und unter diesen zu Leiden hat, während er zu Hause längst für Tod erklärt wurde.

Unbroken

Originaltitel: Unbroken
Produktionsland: USA
Veröffentlichungsjahr: 2014
Regie: Angelina Jolie
Haupt-Darsteller: Jack O'Connell, Jai Courtney, John Magaro, Alex Russell
Altersfreigabe: FSK 12
Laufzeit: 137 Minuten
Kurzbeschreibung: Angelina Jolie verfilmt mit Unbroken die außergewöhnliche Biografie von Louis Zamperini, der als gefeierter Sportler in den Wirren des Zweiten Weltkrieges in japanische Kriegsgefangenschaft gerät. (Quelle: Moviepilot.de)


Kritik:

Der junge Italiener Louis Zamperini (Jack O'Connell) ist nicht gerade beliebt in seiner Heimat. Von den anderen Jungs in seinem Alter wird er nur verprügelt, und auch seine Eltern haben einige Probleme mit ihm, denn Louis fällt ständig dadurch auf, dass er Dinge klaut und die Polizei verärgert. Weil sein Bruder Pete (Alex Russell) nicht zusehen will, wie Louis langsam in die Kriminalität abdriftet, spornt er seinen jüngeren Bruder dazu an, zu laufen. Die Arbeit trägt Früchte und Louis wird zum besten Läufer an seiner Highschool und darf sogar an den Olympischen Spielen 1936 in Berlin teilnehmen, wo er zwar nichts gewinnt, aber seine Endrunde in Rekordzeit hinlegt. Später begibt er sich zur Air Force nach Hawaii, von wo aus mit Fliegern Bomben auf Japan geworfen werden. Als bei einem Flug ein Triebwerk ausfällt, und Louis und seine Kollegen wochenlang auf dem Meer festsitzen, freuen sie sich nur sehr zurückgehalten, als sie zwar von den Japanern an Land gebracht werden, dann allerdings in ein Arbeitslager für Kriegsgefangene gehen müssen.

Unbroken basiert auf der wahren Biografie des Louis Zamperini, der 2014 im Alter von 97 verstarb, die von den Coen-Brüdern in ein Drehbuch gepackt und uns von Angelina Jolie auf die Leinwand gebracht wurde. Und tatsächlich ist es eine unglaubliche und bewegende Geschichte, die von einem harten Kampf handelt, an den Grenzen dessen, was ein Mensch ertragen kann. Zamperini sah in seinem Leben dem Tod nicht nur in die Augen, er umarmte ihn förmlich und stieß ihn wieder von sich, und das nicht nur einmal.

Angehaucht von all diesen unglaublichen Ereignissen, schafft der Film es Louis als beeindruckenden Menschen darzustellen, allerdings oft ohne seine Schattenseiten zu offenbaren. So ist Zamperini klar eine beneidenswerte Persönlichkeit, doch dadurch, dass er hier als fast schon fehlerloser Held dargestellt wird, verliert seine Figur auch die nötige Greifbarkeit, die in einem biografischen Drama so wichtig ist. Hier reißt der Film dann leider doch zu wenig mit, eine Kürzung hätte dem Streifen insgesamt sicher gut getan, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Jack O'Connell schafft es trotzdem sehr gut, seine Figur lebendig zu gestalten und macht mit diesem Film einen sehr guten Eindruck, der ihm den Weg in weitere größere Produktionen ebnen sollte.

Auch Angelina Jolie beweist, dass sie als Regisseurin durchaus Talent besitzt, das sich sehen lässt, hat aber auch noch viel Potenzial nach oben, denn Unbroken kommt leider nicht ohne Längen daher, sondern bleibt leider nur in der ersten Hälfte des Films wirklich spannend und verliert sich dann relativ schnell in den Szenen im Gefangenenlager, die zwar bedrückend sind, aber nach gewisser Zeit auch recht langweilig wirken. Trotzdem eindeutig noch positiv zusprechen muss man der Darstellung des Krieges und auch der Japaner, denn obwohl wieder einige Kritiker die wohlbekannte Patriotismus-Karte ziehen und den Streifen verurteilen, muss man sagen, dass vor allem das Ende des Films doch eine ganz andere Richtung anstrebt.

Angelina Jolies Unbroken stellt sich als solides Kriegsdrama heraus, das auf einer atemberaubenden Geschichte beruht, allerdings den Zuschauer zu wenig packt und zu viele Längen aufweist. Dennoch bleibt der Film eine interessante und nicht schlecht gelungene Biografie, die einen am Ende mit einem Lächeln im Kinosaal zurücklässt. Wem der Trailer gefällt, für den könnte also auch der ganze Film der richtige Griff sein.

Wertung: 6/10

Kommt an der Wall Street nicht zum Broken: Maxim Braun




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen