Donnerstag, 19. Februar 2015

Whiplash (2014)

Whiplash scheint neben Filmen wie Birdman, Boyhood und all den anderen einer der größten Favoriten für die Oscarverleihung zu sein, und vor allem J.K. Simmons ist einer der wahrscheinlichsten Kandidaten für den Award als "Bester Nebendarsteller". Und das zurecht!
 

Whiplash

Originaltitel: Whiplash
Produktionsland: USA
Veröffentlichungsjahr: 2014
Regie: Damien Chazelle
Haupt-Darsteller: Miles Teller, J.K. Simmons, Melissa Benoist, Jayson Blair
Altersfreigabe: FSK 12
Laufzeit: 105 Minuten
Kurzbeschreibung: In dem Drama Whiplash von Damien Chazelle spielt Miles Teller einen jungen Drummer, der zu den besten seiner Zunft gehören will und dafür alles gibt. (Quelle: Moviepilot.de)


Kritik:

Andrew Neyman (Miles Teller) ist 19 Jahre alt und will unbedingt ein erfolgreicher Drummer in der Musikschule von Manhattan werden. Sein Lehrer und Mentor Terence Fletcher (J.K. Simmons) will den Jungen dabei immer wieder an seine Grenzen bringen, sodass er die bestmöglichen Leistungen erbringt und dabei schreckt er nicht davor zurück, seinen Schüler so sehr fertigzumachen, dass jener sowohl psychische als auch physische Schäden davonträgt. Immer weiter verzwickt sich die Situation zwischen den beiden, bis das Fass schließlich zum Überlaufen kommt.

Was schon im Trailer so aussah, wird im Film noch viel deutlicher: Whiplash kreiert eine unglaublich dichte und prickelnde Atmosphäre, sodass man jeden noch so kleinen Funken dieser dichten Stimmung aufsaugen möchte. Dieser Film schafft es gleichzeitig an einigen Stellen laut und unfassbar präsent zu sein, nur um dann wieder still zu werden und den Zuschauer in Sicherheit zu wiegen vor dieser trommelnden Welle, die ihn gleich überrollen wird.

Diese Anspannung, die ständig den Raum erfüllt, ist vor allem einem grandiosen Soundtrack und der hervorragenden Kameraarbeit zuzuschreiben, die Whiplash in einen einzigartigen Look hüllt. Der Film hat einen einwandfreien Schnitt und weiß sich und seine musikalischen Szenen mit toller und anspruchsvoller Jazzmusik zu untermalern, zeigt dabei erschreckend deutliche Blicke hinter die Kulissen professioneller Musiker. Hier wird Musik zu mehr als einer Audiodatei, die man auf seinem iPod abspielen kann, hier ist Musik etwas Physisches, ein Prozess, der extrem anstrengend und schmerzhaft ist, dessen Ergebnis aber auch eine atemberaubend intensive Wirkung besitzt. Vor allem das Finale bringt den Streifen noch einmal so richtig in Fahrt und verabschiedet sich mit einem lauten Knall.

Dabei wird der Film von zwei grandiosen Performances getragen: Miles Teller und J.K. Simmons haben noch nie so gut ausgesehen! J.K. Simmons ist dank dieser Leistung sicher einer der stärksten Kandidaten unter den männlichen Nebendarstellern, da er Angst einflößend ansehnlich eine autoritäre Figur verkörpert, die einen einerseits abschreckt aber doch so stark in ihren Bann zieht, dass er den Film für sich gewinnt. Auch Hauptdarsteller Miles Teller ist atemberaubend gut, und ich hätte mich nicht gewundert, hätte auch er eine Nominierung für einen Oscar bekommen.

Whiplash stellt sich dank leidenschaftlicher Darsteller und einer einschneidenden Inszenierung als einer der besten Filme im Oscarrennen heraus. Jedem, dem der Trailer gefallen hat, sollte nicht zögern sich den Film anzusehen, denn er hält alle seine Versprechen und etabliert sich als spannendes und heißblütiges Musik-Drama, das einen so schnell nicht mehr loslässt. Das ist großes Kino!

Wertung: 8/10

Trommelwirbel bitte für: Maxim Braun




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