Samstag, 11. April 2015

Cake (2015)

Jennifer Aniston schlüpft im Drama Cake einmal in eine ernstere Rolle, und versucht uns eine Geschichte von Trauer, Tod und Überwindung zu präsentieren, in der die Protagonistin des Films gefangen ist. Diese Mühe trägt Früchte denn der Streifen stellt sich als ein mehr als solides Drama heraus.
 

Cake

Originaltitel: Cake
Produktionsland: USA
Veröffentlichungsjahr: 2015
Regie: Daniel Barnz
Haupt-Darsteller: Jennifer Aniston, Adriana Brazza, Sam Worthington, Anna Kendrick
Altersfreigabe: FSK 12
Laufzeit: 102 Minuten
Kurzbeschreibung: In Daniel Barnz’ Indie-Drama Cake ist Jennifer Aniston chronisch krank und besessen vom Selbstmord einer Frau aus ihrer Selbsthilfegruppe. (Quelle: Moviepilot.de)


Kritik:

Claire Simmons (Jennifer Aniston) Leben besteht schon lange nicht mehr aus Spaß und Freude. Während sie die eine Hälfte ihres Alltags in einer Selbsthilfegruppe verbringt, die sie nicht ausstehen kann, schluckt sie in der anderen Hälfte Medikamente ohne Ende, um ihren Schmerz zu lindern und das Geschehen um sie herum so gut wie nur möglich zu betäuben. Als eines Tages eine Frau (Anna Kendrick) aus Claires Selbsthilfegruppe Selbstmord begeht wird sie beinah besessen davon, mehr über sie herauszufinden. Sie macht sich auf die Suche nach ihrem Ehemann (Sam Worthington) und dem Kind, das sie zurückließ und versucht mit ihnen in Kontakt zu treten, doch ahnt sie nicht, wie sehr auch ihre eigene Vergangenheit durch diese Ereignisse wieder an die Oberfläche kommt.

Jennifer Aniston ist grandios und schafft es in Cake einwandfrei zu beweisen, dass die 46-Jährige nicht nur eine komödiantische, sondern auch eine fantastische dramatische Schauspielkunst besitzt. Neben einem guten Sam Worthington und einer sehr sympathischen Adriana Brazza ist sie das klare Herzstück des Films und schafft es das Drama zu beleben und ihm viele tolle menschliche Charakterzüge zu geben, die von schwarzem Humor bis zur Gänsehautgarantie reichen.

Hier schafft es auch ein substanzstarkes Drehbuch mit vielen guten Dialogen dem Film einen sanften und zerbrechlichen Ton zu geben, der die Situation der Protagonistin sehr gut widerspiegelt und untermalt von einem zarten und stimmigen Soundtrack und atmosphärischen Bildern einige herausstechende Szenen kreiert. Cake sticht durch Stil und vor allem auch durch seine bloße Ehrlichkeit aus dem Genresumpf heraus und verdient sich einen Platz, auch wenn der Film weder ein Meisterwerk ist, noch das Thema gänzlich neu zu sein scheint.

Schwächen bleiben die etwas unschlüssige und irgendwie auch fast schon unnötige Symbolik, sowie die Traumsequenzen in denen Claire mit der verstorbenen Nina redet. Anna Kendrick ist zwar eine tolle Schauspielerin, doch irgendwie passen ihre Szenen nicht immer ganz wie gewünscht ins Bild. Davon abgesehen bleibt der Film sowohl thematisch als auch plotmäßig schön und gleichzeitig kaum kitschig, schafft es also sich zu etablieren.

Cake stellt sich als kleine Überraschung heraus, so brilliert Jennifer Aniston und auch das Drehbuch und die Inszenierung des Streifens stellen sich als effektiv heraus. Neben der schauspielerischen kommt auch die emotionale Komponente nicht zu kurz, und wenn man gewillt ist, sich auf den Film einzulassen schafft er es auch, einen zu packen und zu berühren.

Wertung: 7/10

Geheimes Film-Sahnetörtchen von: Maxim Braun



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