Boyhood
Produktionsland: USAVeröffentlichungsjahr: 2014
Regie: Richard Linklater
Haupt-Darsteller: Ellar Coltrane, Patricia Arquette, Lorelei Linklater, Ethan Hawke
Altersfreigabe: FSK 6
Laufzeit: 166 Minuten
Kurzbeschreibung: Boyhood verfolgt das Leben von Ellar Coltrane über einen Zeitraum von zwölf Jahren, von seinem sechsten Lebensjahr bis zum Ende seiner Schulzeit. (Quelle: Moviepilot.de)
Kritik:
In Boyhood dreht sich alles um den jungen Mason (Ellar Coltrane) und seine Familie. Während es zwischen seiner Mutter (Patricia Arquette) und seinem Vater (Ethan Hawke) ziemlich kracht, müssen er und seine Schwester (Lorelei Linklater) mit den daraus resultierenden Veränderungen in ihrem Leben klarkommen und wachsen schnell heran. Der Film verfolgt Masons Altern und seine Erfahrungen, die er mit der Schule, Freunden und seiner Familie macht, sowie die Beziehungen, welche er mit jenen Personen einschlägt und auch wieder beendet. Dabei wird der Zeitraum vom gerade eingeschulten Kind, bis zum von zu Hause ausziehenden Erwachsenen dargestellt.Viel mehr kann man über Boyhoods Story eigentlich auch nicht schreiben, denn dieser Film lebt nicht von einer durchgehenden Handlung, sondern von seiner Veränderung und seinen Dialogen. Während also jegliche Spannung, Dramatik oder eine sich durchziehende Geschichte auszubleiben scheinen, schafft der Film es vor allem durch emotionale und authentische Bilder, sowie tolle Gedankengänge zu überzeugen. So sieht sich Boyhood an vielen Stellen, vor allem wenn es dann doch gegen Ende geht, auch nicht so ohne dass auch einige Längen entstehen, doch die sind eben der massiven Produktion an Bildmaterial zu verdanken und sollten dadurch entschuldigt werden können, denn was hier an Arbeit reingesteckt wurde schreibt Filmgeschichte.
Wir erleben mit diesem Film die Geschichte von nicht nur einem Menschen, sondern von einer ganzen Gruppe von Personen und es gibt so viele realistische und sich so nah anfühlende Szenen und Charaktere, dass Boyhood es schafft beim Zuschauer eine wahrlich melancholische Atmosphäre aufzubauen und eine Thematik einzuführen, welche sich mit der Problematik des Wachsens und der Frage darum, welchen Platz man in der Welt einnimmt, beschäftigt. Dabei scheint der Film so viele wichtige Sachen anzusprechen, die einen selbst schon beschäftigten, dass es an einigen Stellen beinahe gruselig ist und man sich sehr gut in die Situationen hineinversetzen kann, die einem hier präsentiert werden.
Überhaupt muss man sagen, dass Linklaters filmisches Riesenprojekt wohl einer der ganz großen Oskarfavoriten für die Verleihung 2015 ist und das sicher auch zurecht. Zwar sehe ich am Ende dann doch zu viele Längen und zu wenig Handlung in Boyhood, als dass ich ihm den Preis des besten Films überreichen würde, doch für Drehbuchautor und Regisseur Richard Linklater sollte hier sicherlich die Nominierung drin sein, denn sowohl Zuschauer als auch Kritiker sind weitestgehend begeistert von seinem Engagement an diesem Langzeit-Film und schließlich ist auch ein wirklich sehenswertes Werk dabei herausgekommen, das vor allem für Fans von ruhigeren Filmen geeignet ist, die sich nicht so schnell von wenig Geschehnissen vor der Kamera langweilen lassen.
Wertung: 7/10
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